Wann habt ihr eigentlich euer letztes Stockbrot gegessen? Wenn ihr keine Kinder habt liegt das sicher schon etwas länger zurück. Mein erstes Stockbrot habe ich als Teenie am Lagerfeuer in einem Ferienlager gegessen. Ob das damals geschmeckt hat weiß ich nicht mehr, aber es geht ja beim Stockbrot auch eigentlich mehr um das Erlebnis. Letztes Jahr waren wir bei Freunden zum Grillen eingeladen und die Kinder haben sich Stockbrot gewünscht. Wenn man das Jahre nicht gemacht hat, muss man natürlich erstmal ein Rezept suchen.
Wir hätten vielleicht nicht gleich das erste Rezept nehmen sollen, dass Google ausgespuckt hat. Es war nämlich nicht lecker… Den Kindern war es ziemlich egal, die hatten Spaß. Mir hätte aber bei den Zutaten schon auffallen können, dass es furztrocken und fad wird, aber es musste schnell gehen.
Vor zwei Tagen wollten wir endlich mal LECKERES Stockbrot machen. Nachdem ich zunächst ein bisschen nach Stockbrot gegoogelt habe und überwiegend lieblose „ratzi-fatzi-Rezepte“ gefunden habe, hab ich den Laptop wieder zugeklappt und mich einfach an meinem Baguette Rezept orientiert. Der Teig kommt über Nacht in den Kühlschrank und ist relativ fest. Durch die etwas längere Teigführung braucht man weniger Hefe, bekommt einen aromatischeren Teig und er schmeckt auch einfach mehr nach BROT.
Ich habe zudem noch etwas Kürbispüree in den Teig gegeben. Allerdings muss ich gestehen, dass man den Kürbis nicht wirklich herausschmecken konnte. Ich hatte noch einen Butternut Kürbis im Kühlschrank und hätte für das Stockbrot vielleicht besser einen Hokkaido nehmen sollen. Der ist intensiver und hätte vermutlich auch etwas mehr Farbe abgegeben.
In jedem Fall war das Stockbrot außen schön knusprig, innen saftig und hatte ein bisschen was von einer Holzofenpizza. Außerdem haben wir es nach einer Reihe anstrengender Dienste sehr genossen am Lagerfeuer zu sitzen, in die Glut zu starren und nichts zu tun! 🙂 Stockbrot ist also in jeder Hinsicht eine absolute Empfehlung – AUCH für Erwachsene. Wir haben übrigens nebenbei über dem Feuer noch ein köstliches Beef Stew im Dutch Oven* zubereitet.
Kleiner Hinweis für die Zubereitung: Wenn ihr keinen Kürbis mögt könnt ihr stattdessen auch die gleiche Menge gekochte Kartoffel hinzugeben. Wer es besonders deftig mag, kann VOR dem Teig auch noch ein bisschen Speck um den Stock wickeln, dann löst sich das Brot nach dem Backen etwas besser.
So, und jetzt ran ans Lagerfeuer!
Stockbrot
Zutaten
- 250 g Weizenmehl Type 405
- 250 g Dinkelmehl Type 630
- 15 g frische Hefe
- 1 EL Zucker
- 250 ml lauwarmes Wasser
- 80 g Kürbispüree
- 1 EL Salz
Anleitungen
- Beide Mehlsorten in eine Schüssel geben und eine Mulde in die Mitte drücken.Die Hefe hinein bröckeln, Zucker und Wasser hinzufügen und 10 Minuten stehen lassen.
- Wenn die Hefe anfängt zu blubbern das Kürbispüree und Salz hinzugeben und alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten.
- Den Teig in eine Schüssel geben und gut verschlossen über Nacht in den Kühlschrank stellen.
- Den Teig in 10 Portionen teilen und zu dünnen Strängen rollen. 10 Holzstöcke vorbereiten und die Spitze mit Alufolie umwickeln. Die Teigrollen eng um die Stöcke wickeln und direkt über dem Feuer knusprig backen.
Viel Spaß beim nächsten Lagerfeuer,
Eure Cat
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