Neues Altes aus Oma’s Küche: „Dämpkraut“

dämpfkraut

Ja Dämpkraut – ohne F. Vielleicht auch Dimpkraut…. irgendwie so ähnlich heißt das Gericht, das ich euch heute vorstellen will. Auf hochdeutsch würde man wahrscheinlich „gedämpftes Weißkraut“ sagen.

Da wo ich herkomme (und auch immer noch wohne), spricht ein Großteil der Einheimischen noch „Hinterländer Platt“ und bei meiner Oma gab es früher eben immer „Dimpkraut“. Ich selbst kann leider nicht mehr platt sprechen, es klingt irgendwie merkwürdig wenn ich mich selbst so reden höre. Meinen hessischen Akzent kann ich aber vermutlich nicht leugnen…. 🙂

Das Schwierige für mich sind die Mengenangaben bei diesem Rezept. Jeder der schon mal seine Oma nach der Zubereitung eines Gerichts gefragt hat, weiß wovon ich rede. „Ein bißchen davon und ein Schuß davon. Und wenn’s noch nicht schmeckt dann noch eine Prise davon!“ Dementsprechend lange hat es auch gedauert, bis es bei mir endlich geschmeckt hat wie früher bei Oma.

Damit ihr auch was davon habt und vielleicht bei der Gelegenheit gleich ein bißchen „Platt“ lernen wollt, gibt’s jetzt das Rezept!

Zutaten:

  • 1,5kg Weißkraut
  • 3 Äpfel
  • 2 Zwiebeln
  • 4-5 EL Essig
  • Salz, Pfeffer, Zucker

Weißkraut vom Strunk befreien und mit einem Gemüsehobel in Streifen schneiden. Zwiebel und Äpfel schälen und klein schneiden.

Die Zwiebeln in etwas Butter glasig dünsten. Das gehobelte Kraut hinzugeben und alles ca. 5 Minuten weiter dünsten. Mit Zucker, Salz und Pfeffer würzen und anschließend mit Essig ablöschen. Die Äpfel hinzugeben und bei mittlerer Hitze ca. 45 min dünsten. Die Äpfel sollten verkocht sein und das Kraut schön weich.

Jetzt muß ich es leider machen wie meine Oma: Das Süß-Sauer-Verhältnis sollte ausgewogen sein. Wenn eure Äpfel säuerlich sind, müsst ihr vielleicht noch mit ein bißchen Zucker abschmecken. Ist es zu süß, dann gebt noch ein bißchen Essig hinzu….

Bei uns gab es zum Kraut Kartoffelpü und Bratwurst, so mag ich es am liebsten. Oder mit gebratenem Fleischkäse. Oder mit Spiegelei. Wichtig ist auf jeden Fall das Kartoffelpü – den Rest überlasse ich eurer Phantasie!

So – und jetzt nochmal auf Platt!

Zeuch:

  • drai Pond Kraut
  • drai Äppel
  • zwu Zwiwweln
  • veier Löffel Essich
  • Saalz, Peffer en Zocker

Kraut mim Howel in Streife schneire. Äppel en Zwiwweln schiern en klee schneire. Die Zwiwweln in de Pann mit goure Butter dünste. S’Kraut aich in de Pann dou en alles bissche schmorn. De Essich in de Pann schirre en die Äppel mit nin gewwe. E dreiviertel Stunn uff de kleene Flamm koche lisse. Obschmecke, ferdisch!

Sooo – oder so ähnlich klingt Hinterländer Platt wenn ihr es laut vorlest! 🙂 Ich erhebe hier keinen Anspruch auf die richtige Schreibweise – es ist nicht leicht ein Wörterbuch mit Platt-Hochdeutsch zu finden. Aber ich hoffe, dass ihr alle mal breit gegrinst habt!

Jetzt lasst es euch schmecken, und wer noch eine Oma hat, der geht jetzt besser gleich zu ihr und lässt sich alle wichtigen Rezepte aufschreiben!

Eure Cat

 

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