Wie wäre es zum Wochenende mit einer ordentlich scharfen Portion Chili con Carne? Als ich gerade so das Rezept geschrieben habe (ja, ich schreibe immer erst das Rezept und dann den Einleitungstext) musste ich innerlich grinsen. Mir ist bislang noch bei keinem Gericht so deutlich aufgefallen, wie sehr es sich im Laufe der Zeit verändert hat.
Ganz früher, also vor ungefähr 15 Jahren, hab ich Chili mit 5 Zutaten gekocht… Hackfleisch, Bohnen, Mais, Tomaten und ein Tütchen Maggi-Fix! Iiiihhhhgitt! Irgendwie dachte ich damals das wäre lecker… Irgendwann hab ich das furchtbare Maggi-Zeug weggelassen und stattdessen eine Flasche TexMex-Chilisoße in den Topf gekippt. Hat am Endergebnis nicht wirklich viel verbessert 😉
Im Laufe der Zeit kam dann aber zum Glück Gemüse dazu, „echte“ Gewürze ohne Geschmacksverstärker und die Weisheit, dass ein Chili einfach lange kochen muss. Auch wenn auf dem Maggitütchen steht, dass in 20 Minuten alles fertig ist. Nein, manche Gerichte brauchen einfach ihre Zeit. Und da gehört neben einer guten Brühe und Bolognese eben auch ein Chili con Carne dazu.
Für dieses Rezept hat viel Chili in meinen Töpfen gekocht und ich habe viel variiert.. Für mich ist es inzwischen perfekt und ich liebe die Konsistenz durch das zerrupfte Fleisch anstelle von Hackfleisch. Der Kaffee und das Kakaopulver verleihen dem Ganzen eine herb-bittere Note, die ich sehr gern mag. Ich hoffe, dass ich auch euren Appetit damit wecken kann! Also dann, lest euch hungrig…
Zutaten für 8 Portionen:
- 1,2kg Rindfleisch (Hüfte oder Schulter)
- 200ml starken Kaffee
- 1/2 Tube Tomatenmark
- 3-4 Paprika (gelb & rot)
- 4 Zwiebeln
- 2 Chilischoten
- 3 Knoblauchzehen
- 2 Päckchen passierte Tomaten (à 500g)
- 2 kleine Dosen Kidney Bohnen
- 1 Dose Mais
- 1 Dose weiße Bohnen
- Mexikanische Gewürzmischung (selbstgemacht – 1 TL Kreuzkümmel, 1 TL Pfefferkörner, 1 TL geräuchertes Paprikapulver, 1 TL Piment d’Espelette, 1 TL Kakao, 1 TL Zimt, 1 TL grobes Meersalz! Alles im Mörser zermahlen – fertig)
- 200ml Rinderfond
- Olivenöl
- Salz & Pfeffer
Fleisch zunächst rundherum mit Salz und Pfeffer würzen. In einem großen Bräter, z.B. einer Staub Cocotte* etwas Olivenöl erhitzen und das Fleisch darin von allen Seiten anbraten.
Gemüse putzen/schälen und in kleine Würfel schneiden. Bohnen und Mais in ein Sieb geben und abtropfen lassen.
Das Fleisch aus dem Bräter nehmen und Paprika, Zwiebeln, Chilischoten und Knoblauch hineingeben. Alles zusammen ca. 5 Minuten anschwitzen lassen. Tomatenmark hinzugeben und weitere 2-3 Minuten braten. Mit Kaffee ablöschen und direkt die passierten Tomaten und etwas von den Gewürzen hinzugeben. Die Menge der Gewürze hängt natürlich davon ab wie intensiv ihr das ganze haben möchtet, also probiert einfach selbst ein bisschen wie es euch am besten schmeckt, bzw. wie scharf ihr das Chili haben wollt.
Alles gut umrühren und aufkochen lassen. Fleisch wieder hineingeben und bei geschlossenem Deckel etwa 1,5-2 Stunden bei mittlerer bis niedriger Hitze köcheln lassen. Das Fleisch zwischendurch mal umdrehen.
Fleisch herausnehmen und mit einer Gabel wie beim „Pulled Pork“ in kleine Stücke zerreißen. Anschließend zusammen mit Mais und den Bohnen in den Topf geben und eine weitere Stunde bei niedriger Hitze köcheln lassen. Solltet ihr zu wenig Flüssigkeit haben, könnt ihr den Rinderfond hinzugeben. Ist das Chili zu dünn, dann lasst es einfach bei offenem Deckel etwas weiter einkochen.
Zwischendurch immer mal umrühren, denn sobald die Bohnen mit im Topf sind besteht leichte „Anbrenngefahr“.
Kleiner Tipp:
Ich serviere Chili gerne mit etwas Baguette oder auch einem Schälchen gesalzener Nachos. Und falls es jemandem zu scharf sein sollte gibt es immer noch ein bisschen „Limettenschmand“. Hierzu einfach etwas Schmand mit dem Abrieb und Saft einer halben Limette verrühren und mit einer Prise Meersalz würzen. Fertig!
Buen apetito, mis amigos!
Eure Cat
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