So werte Schlemmerfreunde, unser Südtirol-Event neigt sich dem Ende und ich habe die Zeit genutzt, mich für euch noch tiefer in die unendlichen Weiten des Craftbier-Universums zu stürzen.
Und ich muss sagen, ich bin überwältigt! Was sich mittlerweile hier in Deutschland in Sachen Craftbier tut ist einfach fantastisch.
Etliche kleine und größere Braumanufakturen liefern ein regelrechtes Ideenfeuerwerk ab, teils in den wildesten Kooperationen untereinander.
Alles in Handarbeit und mit hochwertigen Zutaten, ausgefallenen Hopfen und Malzmischungen, aber es werden auch alte und bereits fast vergessene Rezepturen wiederbelebt und teils neu interpretiert!
So findet sich für jeden Geschmack und zu jeder Gelegenheit eigentlich immer ein passendes Bierchen.
Vom leichten Session, über Wheat, Lager, Brown Ale, India Pale Ale (IPA), Stout bis hin zu den Lambic oder Frucht-Bieren. Die Auswahl ist einfach berauschend! …..in zweierlei Hinsicht 😉
Ich werde versuchen euch zu Beginn möglichst typische Biere für die jeweilige Sorte vorzustellen, um dem ein oder anderen den Einstieg in die Materie etwas zu erleichtern und vielleicht dazu beizutragen, den eigenen Favoriten zu finden.
Wie euch vielleicht aufgefallen ist, habe ich die Bewertungstabelle etwas überarbeitet, so dass nun auch Angaben zum IBU und EBC, sowie die verwendete Hopfensorte zu finden ist.
IBU steht für die „International Bitterness Unit“, die Auskunft darüber gibt, wie hopfenbitter das Bier schmeckt. Dies „schützt“ einen Neueinsteiger davor sich ein IPA mit einer IBU von 70 zu gönnen, der dann völlig entsetzt und unvorbereitet den Hopfenhammer zu schmecken bekommt. Das kann zwar durchaus willkommen und lecker sein, aber so ganz unvorbereitet ist das dann doch recht speziell.
Mit EBC „European Brewery Convention“ wird die Farbe des Bieres bestimmt. Von hellgelb bis schwarz ist auf einer Skala von 1-50 alles kategorisiert. Es gilt: je höher der Wert, desto dunkler das Bier. Auch lässt dies Rückschlüsse auf den Geschmack des Bieres zu. So ist es oftmals so, dass die dunkleren Biere durch einen deutlicheren Malzgeschmack geprägt sind.
Ein Blick auf den verwendeten Hopfen lohnt sich ebenso. Hier lernt man nach und nach seine Favoriten kennen und kann so auch im Vorfeld schon eine Einschätzung treffen, wie das Bier wohl schmecken wird.
Diese Angaben haben mir persönlich sehr geholfen, die Biere schon vor dem Genuss einzuschätzen und sie dementsprechend auch auszuwählen.
Als kleine Einstiegsempfehlung möchte ich euch heute mein momentanes Lieblingsbier von Maisel & Friends aus Bayreuth vorstellen.
Name: Citrilla Wheat IPA
- Brauerei: Maisel & Friends
- Alkoholgehalt: 7,0 %
- IBU: 40
- EBC: 8
- Hopfen: Herkules, Citra, Amarillo
- Aussehen: goldgelb, leichte Trübung, feinporiger weißer Schaum, mittlere Haltbarkeit
- Geruch: Zitrusfrüchte, leicht hefig, angenehm dezente Würze, leichte Nelke
- Antrunk: leicht, vollmundig, süffig, abgerundet, süffig
- Rezenz: spritzig,angenehme Säure, frisch, angenehm feinperlige Kohlensäure
- Nachtrunk: leicht hopfenbitter, sehr angenehm und ausgewogen, malzige Süße, dezent ausklingend, Alkoholgehalt schmeckt nicht heraus
Hier ist eine kleine Warnung angebracht! Das Bierchen ist so frisch und süffig, dass man den Alkoholgehalt gerne mal vergisst. Achtung Taumelgefahr!! (habe ich in einem gnadenlosen Selbstversuch herausgefunden)
Das soll euch aber keinesfalls abschrecken, dieses köstliche Bier zu probieren. Ihr bekommt hier eine herrliche Kombi aus einem moderat bitteren India Pale Ale (IPA) und einem spritzig frischem Weizenbier (Wheat). Absolut harmonisch verbunden und sich mit ihrem sortentypischen Geschmack ergänzend.Top!!
Ich habe jedenfalls immer mindestens eines im Kühlschrank.
Ich hoffe, ich konnte euch heute wieder etwas Lust auf Craftbier machen und wünsche viel Spass beim Ausprobieren!
Ein herzliches „zum Wohlsein“ wünscht
euer Onkel
PS: Wenn ihr mich auf meiner Entdeckungsreise begleiten wollt, schaut doch einfach mal auf Instagram unter „schlemmeronkel“ vorbei.