Weizensauerteig

Lange habe ich überlegt ob ich euch hier auf dem Blog mit Sauerteig – in meinem Fall Weizensauerteig – „belästigen“ soll. Aber nachdem ich vor einigen Wochen meine erste Sauerteigpizza gegessen habe war die Entscheidung gefallen! Ja, ich muss das tun. 🙂 Sauerteigpizza ist so unglaublich lecker und das möchte ich einfach mit euch und der Welt teilen. Und natürlich wird es auch das eine oder andere Brot-, Baguette- und Brötchenrezept geben. Aber eins nach dem anderen.

Beginnen möchte ich mit der Sauerteigpizza und dem Sauerteigmysterium. Damit ihr backen könnt, braucht ihr natürlich erstmal einen Weizensauerteig. Bis ich soweit war, gingen einige Fehlversuche ins Land und ich war zwischendurch wirklich frustriert. Zuerst hab ich es mit Roggensauerteig versucht. Der sah eigentlich gar nicht schlecht aus. Er hatte schöne Bläschen und roch auch sauer. Er hatte aber trotz (wie ich finde) guter Pflege und Fütterung einfach keine Triebkraft. Ich habe verschiedene Rezepte ausprobiert und entweder waren sie am Ende viel zu sauer oder sind einfach nicht aufgegangen. Vielleicht fehlte mir auch die Geduld.

Irgendwann hat es mich dann aber doch wieder gepackt und ich habe mich nochmal genau informiert. Ich habe bei einem Profi gelesen, dass zum selbst gezüchteten Sauerteig manchmal auch ein bisschen Glück gehört. Nicht immer gelingt er auf Anhieb, auch wenn man sich strikt an den Plan hält. Also hab ich neuen Mut gefasst und es nochmal gewagt. Dabei bin ich über den Weizensauerteig von Brotpassion gestolpert. Da Weizensauerteig deutlich milder ist und auch für süße Gebäcke genutzt werden kann, hab ich einfach mal einen angesetzt. Und was soll ich sagen? Mein „Brotonkel“ lebt nun schon seit einem Jahr in meinem Kühlschrank und erfreut sich bester Gesundheit und somit auch starker Triebkraft.

Im nachfolgenden Rezept findet ihr die Anleitung für den Weizensauerteig. Ich schreib euch das möglichst kurz und knapp auf. Wer es gern ausführlicher mag und noch ein bisschen tiefer ins Sauerteigmysterium einsteigen möchte, der schaut einfach direkt bei Brotpassion nach! Dort gibt es auch Rezepte für die „Reste“, die beim Füttern übrig bleiben. Damit habe ich mich noch nicht so genau befasst.

Falls ihr demnächst öfter Brot und anderes Sauerteiggebäck backen wollt, hab ich euch hier eine kleine Liste mit nützlichen Dingen zusammengestellt. Mir haben diese Sachen bislang gute Dienste geleistet.

Sinnvolles Brotback- und Sauerteigzubehör

Bevor ihr mit dem Ansetzen des Weizensauerteigs beginnt, möchte ich noch ein paar Dinge mit auf den Weg geben die mir am Herzen liegen….

  1. ICH BIN KEIN PROFI – manche Dinge rund um den Sauerteig verstehe ich selbst noch nicht. Aber ihr könnt mich alles fragen und ich versuche zu antworten!
  2. Die Rezepte, die ich euch hier zeigen werde sind einfach in der Zubereitung benötigen aber manchmal Zeit und Geduld.
  3. Da ich selbst vor Rezepten zurückschrecke, die viele Fachausdrücke und Bäcker-Abkürzungen enthalten, werde ich darauf verzichten und die Rezepte leicht verständlich aufschreiben.
  4. Wenn es beim ersten Mal nicht klappt: Nicht aufgeben und nicht frustriert sein! Ihr werdet am Ende Stolz auf euch sein und mit Geschmack belohnt.
  5. Fragt mich bitte nicht nach dem Unterschied zwischen diesem Weizensauerteig und Lievito Madre. Ich kenne ihn nicht und so richtig erklären kann es mir auch niemand. Möglicherweise gibt es keinen 🙂
  6. Der Weizensauerteig ist sehr pflegeleicht. Wenn er mal 3 Wochen im Kühlschrank steht und keine Nahrung bekommt, macht das nichts. Er riecht dann allerdings recht streng nach Essig. Einfach wieder füttern, über Nacht draußen stehen lassen! Er erwacht wieder zum Leben und riecht dann auch wieder ganz mild.
  7. Die oberste Schicht des Teigs wird manchmal etwas grau. Das ist nicht schlimm. Da der Teig sehr fest ist, könnt ihr die graue Schicht einfach mit dem Löffel oben abnehmen und entsorgen.

Weizensauerteig

Gericht: Gebäck
Küche: Deutsch
Keyword: Weizensauerteig

Zutaten

Starter für den Weizensauerteig

  • 150 g Weizenmehl Type 550
  • 50 g Dinkelmehl Type 630
  • 20 g Honig
  • 150 ml Wasser

1. Fütterung

  • gesamter Teig vom Starter
  • 280 g Weizenmehl Type 550
  • 30 g Dinkelvollkornmehl
  • 150 ml Wasser

2. Fütterung

  • 100 g Teig
  • 200 g Weizenmehl Type 550
  • 100 ml Wasser

Auffrischen

  • 50 g Sauerteig
  • 50 ml Wasser
  • 50 g Weizenmehl Type 550
  • 50 g Dinkelvollkornmehl

Anleitungen

Start

  • Alle Zutaten in eine Schüssel geben und zu einem Teig verkneten. Die Schüssel verschließen und bei Zimmertemperatur 48 Stunden stehen lassen. Den Deckel geschlossen lassen für optimale Bedingungen. Der Teig sollte nach den 48 Stunden leichte Bläschen gebildet haben.

1. Fütterung

  • Den Starter mit den frischen Zutaten vermengen und zu einer Kugel kneten. Die Schüssel erneut gut verschließen. Den Teig weitere 24 Stunden bei Zimmertemperatur reifen lassen.

2. Fütterung

  • Der Teig sollte ein wenig an Volumen zugenommen haben und leicht vergoren riechen. 100g vom Teig abnehmen und in einer sauberen Schüssel mit 100ml Wasser glatt rühren. Mehl hinzugeben, verkneten und zu einer Kugel formen. Die Kugel in ein hohes Schraub- oder Weckglas geben. Das Glas verschließen und den Teig weitere 24 Stunden bei Zimmertemperatur reifen lassen.

Fertigstellung

  • Der Teig sollte nun sein Volumen wieder etwas vergrößert haben und kann in den Kühlschrank. Nach 2-4 Tagen sollte er mild säuerlich riechen und etwas weiter gewachsen sein. Ab diesem Zeitpunkt kann er eingesetzt werden.

Auffrischen

  • Sauerteig und Wasser in eine Schüssel geben und glatt rühren bis der Teig aufgelöst ist. Anschließend die Mehlsorten hinzufügen und zu einer geschmeidigen Kugel verkneten. Die Teigkugel in ein sauberes Glas geben und verschließen. Bis zur nächsten Verwendung wieder im Kühlschrank aufbewahren.

So. Ich hoffe ich habe nichts vergessen…. Wie gesagt: Ich bin kein Profi auf dem Gebiet und möchte euch einfach meine Erfahrungen mitgeben. Im Laufe der Zeit bekommt man ein Gefühl für den Teig und kann sich auch an schwierigere Projekte wagen. Dafür gibt es aber andere Blogs. Bei mir bekommt ihr idiotensichere Rezepte, die auch für Anfänger geeignet sind! Für mehr Lust und weniger Frust 😉

Viel Spaß mit dem Sauerteig und wenn ihr Fragen habt, immer her damit!

Eure Cat

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